"Der Tango ist Musik für den emotionalen Ausnahmezustand" A. Lechner
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Was ist eine "Tangooper"?
Diese Frage wurde den Besuchern im Volkshaus Zürich am 26. Juni 2004 eindrucksvoll vor Augen geführt. Die Elemente der Tangooper "Maria des Buenos Aires" sind:
- eine eindrückliche, dramatische Handlung
- ein erzählender und tanzender Protagonist
- Musik von Astor Piazzolla, dargeboten vom Kammerorchester Camerata Zürich und dem Ensemble 676 Nuevotango Bern
- Solisten, Sängerinnen und Sänger
- Solisten, Tänzerinnen und Tänzer
Es treten zwei Marias auf: die eine Maria ist die Sängerin, die andere Maria die Tänzerin. Sie stehen im Dialog, drücken ihre Stimmungen tanzend und singend aus. Die Tangooper spielt auf einer Bühne/ Ebene wo die Tänzer, Sänger und das Orchester eine Einheit aus Musik, Gesang, Tanz bilden. Jeder ist Teil eines Ganzen. Die eine Maria setzt singend um, was die andere tanzt und umgekehrt.
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Die Oper ist szenenhaft und reiht mythologische Elemente aneinander. Der Tango ist hier der Auferstehungsmythos, eine göttliche „Messe" mit Tango. Die Kunstform Tango schwappt hin und her zwischen Liturgie, Mythologie und zeitgenössischen Elementen, (D. Zisman: "leidenschaftlicher Surrealismus"). Ist Maria de Buenos Aires eine neuzeitliche Gebärerin eines neues Mesias?
Maria tritt als Sängerin mit flammend rotem Kleid und als tanzendes Pendent auf. Das weiche Timbre der singenden Maria (Marcela Arroyo) erschliesst gleich zu Beginn das dramatische Grundthema. Die Zuhörer bekommen eine Vorahnung, was sie im Laufe der Oper erwartet. Der Protagonist steuert die Handlung von Anfang an und tritt bei den dramatischen Momenten mit dominierender Stimme und glasklar analysierender Situationsschilderung sehr überzeugend in Erscheinung.
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Bei der Musik wechseln sich sinfonische Szenen mit dem Tango Nuevo ab. Astor Piazzolla versteht ein musikalisches Gleichgewicht zu wahren, welches bei einer Steigerung der Handlung stets zum Tango Nuevo überleitet – es darf nicht anders sein!
Das Ensemble 676 Nuevotango, geleitet von Daniel Zisman, und 6 weiteren Könnern ihres Fachs zelebrieren den Piazzolla-Tango und bleiben zugleich bescheiden im Hintergrund. Die Camerata Zürich gibt dem Tango das kraftvolle Fundament, auf welchem Sänger, Tänzer und der Protagonist aufbauen.
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Bei der Beerdigung Marias wechselt ihre Kleiderfarbe von rot nach schwarz- Maria ist der lebendige Schatten ihrer selbst! Der Protagonist und der Bandoneon-Solist Michael Zismann vereinen die menschliche Stimme und das wehklagende Bandoneon gleichsam zur Symbiose in der Unendlichkeit des Todes.
Ein getanztes Duett korrespondiert mit einem Dialog von Violine und Cello. Ein späteres Pianosolo erinnert an Piazzollas "Adios nonino". Das Schicksal kulminiert in Marias Ausspruch, dass sie jetzt so stark sei, dass sie Gott gebären könne! Sie gebärt keinen Jesus Christus, sondern eine neue Maria. Damit schliesst sich der Kreis am Ende der Oper und der Lebenszyklus beginnt von neuem. Das "Tangus Dei" ist Erlösung und Neuanfang zugleich!
(mi/ca)
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Tango Oper von Astor Piazzolla und Horacio Ferrer (1968)
Camerata Zürich & 676 Nuevo Tango Ensemble
Musik. Leitung: Daniel Zisman
Regie und Choreographie: Antonio Gomes
El duende (der Kobold): Raul Valdez
Maria (Sängerin): Marcela Arroyo
La voz de un payador, Porteño gorrion, Ladron antiguo mayor, Analista primero und Una voz de ese domingo: Jose Manzanero
Voces (Stimmen): Silvia Aure und Juan Carlos Ajenjo
Maria: (Tänzerin): Alexandra Kunz
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update: 31 Jan 2005
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