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"Tango stärkt das Selbstvertrauen"
   
Monica Wasserbach ist passionierte Tango-Tänzerin und Direktorin 
der Sprachschule Interlingua [1] in Buenos Aires. Die Weltwoche unterhielt sich mit ihr über die heilsamen Kräfte des Tango. 
 
Weltwoche: Monica Wasserbach, warum bietet eine Sprachschule Tango-Lektionen an?
 
 
Monica Wasserbach: Viele Studenten kommen nicht nach Buenos Aires, weil sie primär Spanisch lernen möchten, sondern um einer unangenehmen Situation zu entfliehen. 
Ich hatte beispielsweise zwei Leute, die sich umbringen wollten. Guter 
Unterricht heisst eben auch, das Selbstvertrauen der Studenten zu 
stärken. Und dazu kann der Tango beitragen. Ich bin von der 
Rock & Soul-Generation und fand Tango vor Jahren langweilig und 
traurig. Jetzt tanze ich ihn leidenschaftlich. Das möchte ich in die Schule einfliessen lassen. 
Weshalb dieser Wandel? 
 
Ich habe festgestellt, dass es in den Diskotheken sehr oberflächlich zugeht. Ganz anders beim Tango, bei dem sehr viel Psychologie mitspielt und der oft von Frauen handelt, die 
einen verlassen. Beim Tanz ist es für mich als Frau interessant, geführt 
zu werden. Der Tango ist eben auch  eine fantastische Art zu kommunizieren. Freud sagte schon: Entweder man spricht, oder man rettet sich nicht. Wenn ein Paar tanzt, erzählt es auch vieles über die Beziehung. Ich glaube, jeder von uns hat 
etwas Trauriges in sich. Dass man so schmerzliche Leidenschaft in 
Tanzform ausleben kann, hat eine eigene Faszination. Trotz der auf 
den ersten Blick traurigen Ausdrucksweise dürfen Sie aber nicht 
vergessen, dass die Italiener und die Argentinier gemäss einer Uno-Statistik zu den glücklichsten Menschen der Welt zählen. 
 
Wer Buenos Aires zum ersten Mal besucht, verliert schnell die Übersicht. 
Wie kann man sich in der Tango-Szene zurechtfinden? 
 
Für den Ausgang empfehle ich den Stadtteil El Bajo mit neuen «In»-Bars und Klubs, die Avenida Corrientes für Theater, Cafes und Restaurants, die ehemaligen Lagerhallen in Puerto Madero als Platz zum Essen sowie die Stadtteile Palermo Viejo und San Telmo für Tango. 
Dort gibt es bestimmt dreissig verschiedene Tango-Lokale. 
 
 
Ende des Artikels. 
 
 
[1] Sprachschule Interlingua von Monica Wasserbach
 
 
Mit freundlicher Genehmigung der Weltwoche und des Autors Reto Wild.
Erschienen in der Weltwoche vom 24.5.2001 www.weltwoche.ch
 
 
 
 
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